Kaltwassertaugliche Tauchausrüstung

Kaltwassertaugliche Tauchausrüstung nach EN250: Sicherheit beim Tauchen in kalten Gewässern
 
Das Tauchen in kalten Gewässern erfordert nicht nur Mut und Entschlossenheit, sondern auch eine speziell angepasste Ausrüstung. Die Norm EN250 spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie die Mindestanforderungen an die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit von Atemreglern festlegt, insbesondere bei Temperaturen unter 10°C. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, was „kaltwassertaugliche“ Tauchausrüstung bedeutet und wie sie zur Sicherheit unter Wasser beiträgt.
 
Was ist die EN250 und warum ist sie wichtig?
 
Die EN250 ist eine europäische Norm, die Anforderungen und Prüfverfahren für Atemregler für das Sporttauchen definiert. Sie gewährleistet, dass diese Regler auch unter extremen Bedingungen, wie etwa in kaltem Wasser, zuverlässig funktionieren. Seit ihrer Einführung hat die Norm erheblich zur Sicherheit von Tauchern beigetragen.
 
Ein Atemregler, der die EN250-Kennzeichnung trägt, wurde unter anderem auf folgende Aspekte geprüft: 
– Funktionstüchtigkeit bei niedrigen Temperaturen: Regler müssen auch bei 4°C Wassertemperatur ohne Vereisung arbeiten. 
– Atemwiderstand: Der Atemwiderstand muss innerhalb sicherer Grenzen bleiben, auch bei hoher Belastung. 
– Doppelventile: Die Norm deckt auch die gleichzeitige Nutzung von mehreren Atemreglern (z. B. Haupt- und Zweitregler) ab, wie es im kalten Wasser oft erforderlich ist. 
 
Besonderheiten von kaltwassertauglicher Ausrüstung
 
Atemregler mit Kaltwasserschutz
Atemregler, die für kalte Gewässer entwickelt wurden, sind häufig mit speziellen Isolationsmechanismen ausgestattet. Diese verhindern, dass das im Regler entstehende Gas zu Eis gefriert, was eine Hauptursache für Reglerausfälle ist. Zu den Schutzmechanismen gehören:
   – Membran-gesteuerte erste Stufen: Sie isolieren den Regler effektiv vom kalten Wasser.
   – Wärmetauscher: Diese leiten die Kälte vom Regler ab. 
 
Trockentauchanzüge 
In kalten Gewässern sind Trockentauchanzüge unverzichtbar. Sie schützen den Körper vor Unterkühlung und ermöglichen längere Tauchgänge. Kombiniert mit einem guten Unterzieher bieten sie optimalen Wärmeschutz.
 
Kaltwasser-taugliche Tauchcomputer
Tauchcomputer, die für kalte Gewässer geeignet sind, müssen auch bei extremen Temperaturen zuverlässig arbeiten und klar ablesbar sein. 
 
Robuste Handschuhe und Hauben
Gute Isolierung für Hände und Kopf ist entscheidend, um die Wärme zu halten und die Motorik nicht einzuschränken.
 
Sicherheitsstandards und empfohlene Praktiken
 
Neben der richtigen Ausrüstung sind Sicherheitsmaßnahmen entscheidend, um das Risiko beim Tauchen in kaltem Wasser zu minimieren. Hier einige bewährte Praktiken:
 
1. Buddy-System strikt einhalten 
Taucher sollten immer mindestens zu zweit tauchen, um im Notfall gegenseitig Hilfe leisten zu können.
 
2. Vorbereitung und Wartung der Ausrüstung 
Überprüfen Sie regelmäßig die Funktionstüchtigkeit der Ausrüstung, insbesondere vor einem Kaltwassertauchgang. Achten Sie darauf, dass Atemregler und Ventile sauber und frei von Feuchtigkeit sind, um Vereisung zu vermeiden.
 
3. Langsame Atmung
Ein ruhiger Atemrhythmus reduziert die Belastung des Atemreglers und minimiert die Gefahr von Vereisung.
 
4. Trainingsgänge absolvieren
Bevor Sie längere oder tiefere Tauchgänge in kalten Gewässern unternehmen, sollten Sie mehrere Trainingsgänge machen, um sich an die Bedingungen zu gewöhnen.
 
Tauchen in kalten Gewässern eröffnet atemberaubende Einblicke in eine faszinierende Unterwasserwelt, stellt jedoch hohe Anforderungen an Taucher und ihre Ausrüstung. Die Einhaltung der EN250-Norm und die Verwendung kaltwassertauglicher Ausrüstung sind essenziell, um Sicherheit und Komfort zu gewährleisten. Ergänzt durch gründliche Planung und solide Ausbildung steht einem sicheren Kaltwasserabenteuer nichts im Weg.
 
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